Veröffentlichungen in der Presse – Medien :
Hier finden sie einige Zeitungsberichte über unseren Verein ITG Nossentin-Silz :
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Müllwandertag im Naturpark Nossentiner Schwinzer Heide :
http://www.nordkurier.de/mueritz/ueber-eine-tonne-muell-aus-dem-wald-geholt-1627904805.html
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Noch mehr Ferienidyll? Nein, danke!
( Nordkurier 14.08.18 )
Seit 2006 schwebt ein Damoklesschwert über den Köpfen der Nossentiner. Die Baupläne für ein Feriendorf sind weiter aktuell. Auf engem Raum sollen 200 Gäste dort Urlaub machen. Ein Verein, der sich dem Naturschutz verschrieben hat, wehrt sich.Laura Jahnke (r) gehört zum Vorstand des Vereins, der für den Erhalt der Natur kämpft. Auch Gisela Presch unterstützt dabei. Fotos (3): Helga WagnerNossentin. Es ist still im Dorf. Eine Gruppe Radfahrer kehrt im Gasthaus Presch ein. Sie lechzen nach einem kühlen Getränk. Und auch eine Auskunft möchten sie gern haben. Was bedeuten diese Schilder in Jabel, Sparow und Silz und in Nossentin? Überall hängen die und verkünden: „Riesige Bausünde!“, „Kapitalanlage für dauerhaften Leerstand!“, „Nein zur Ferienhausanlage Nossentin!“
Laura Jahnke bringt ihnen kühles Nass. Und sie kann auch gleich Auskunft geben. Sie ist die Tochter des Ehepaars Presch, denen der Gasthof und die Pension am Fleesensee gehören, und sie ist im Vorstand des gemeinnützigen Vereins „Interessengemeinschaft Nossentin-Silz e.V.“
Der hatte sich gegründet, um die Natur zu schützen und dem Bauplan eines Investors Paroli zu bieten. Im November vergangenen Jahres und im Januar 2018 war der zu einem Ortstermin nach Nossentin gekommen, sagt Laura Jahnke, und er sei von seinen Plänen nicht abgerückt. Die stammen zwar von 2006, aber dennoch: 21 Häuser und sechs Doppelhaushälften sollen auf 12 940 Quadratmetern gebaut werden, 190 Urlauber könnten gleichzeitig anreisen. Natürlich mit Pkw.
Dort, wo sich jetzt am Ende des Dorfes die Wiese sanft über die Hügel erstreckt, mit manch seltenen Gräsern und Blumen wachsen, wo Wildgänse und Wiesenbrüter ihre Nester haben, wo der See im Sonnenschein glitzert, wo die Natur noch nicht von lautem Kommerz, von den an- und abfahrenden Autos, von Lärm und Gestank gepeinigt wird, gerade dort soll dieses Feriendorf hingebaut werden. David Hagemeister, ein ausgebildeter Biologe, hat hier am Fleesenseeufer in Nossentin das Tüpfelsumpfhuhn beobachtet und dessen Laute aufgenommen, wissen Nossentiner. Diese äußerst seltene Spezies sei zuletzt 1965 im Peenetal gesehen worden.
Als Leiter einer Studie hat Klaus Mindrup das Umweltverträglichkeitsgutachten erstellt: Dem Betonieren der Landschaft stehe nichts Wesentliches entgegen. Ein Geschmäckle, meinen die Vereinsmitglieder. Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Bau-Politiker ist nämlich zugleich Geschäftsführer der GmbH, der das Land gehört, was einst billig nach der Wende von der Gemeinde Silz erworben wurde, und er möchte dort bauen. Gesetzlich war diese Studie notwendig, denn das Feriendorf Nossentin wie auch das geplante Hafendorf Silz sollte auf einem Teil eines Landschaftsschutzgebietes entstehen.
Hafendorf ist bislang eine Fata Morgana geblieben
Vom Hafendorf redet schon lange keiner mehr, 15 Jahre lang hieß es: Baubeginn bald, demnächst, im nächsten Jahr. Das gigantische Hafendorfprojekt mit geplanten Yachthafen, Luxushotel, Wellness, Kinderparadies, Bootsliegeplätzen und auch teuren Läden, ist aber bislang nur Fata Morgana. Dass es mit dem Feriendorf auch in diese Richtung geht, darauf wolle man sich aber nicht verlassen, meint Laura Jahnke. Obwohl: Laut Aussage der GMZ Planungsgesellschaft Matthias Zinnen mbH Berlin, die das Vorhaben betreut, sollte der Baubeginn auch schon lange und aber nun wirklich 2017 sein. Liegt es auch hier, wie beim Hafendorf, an der Finanzierung? Private Investoren werden gesucht, sollen das Geld für die Ferienhäuser geben. Vermarktet und unterhalten werden sollen sie vom Betreiber der Anlage. Sehr lukrativ, ein solches Haus zu erwerben, dürfte es wohl nicht sein. Weithin gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten. Staub, Lärm und Abgase bei den engen Wegen im Dorf hin zum Ferienobjekt sind zu erwarten, vorstellbar der Run auf einen Platz am Strand des Fleesensees, für den es bislang keinen Zugang gibt und ein Steg von vornherein verboten ist.
Und außerdem: Es gibt in der Nähe schon ausreichend Feriendomizile, die vieles davon haben, was sich der Tourist zur Erholung in stiller intakter Natur wünscht. Trotzdem: In Nossentin ist man in Sorge. Deshalb also die Schilder. „Inzwischen sind wir schon 200 Mitglieder im Verein“, freut sich Laura Jahnke. Die nächste Runde steht an: Klaus Mindrup wolle im September wiederkommen.
Kontakt zur Autorin
red-waren@nordkurier.de————————————————————————————————————————————————————————————————————————————Neuigkeiten zum Bauprojekt Nossentin !Das Grundstück wurde vom Alteigentümer verkauft. Nachfolgend unser letzter Schriftverkehr mit Herrn Mindrup :Guten Tag Herr Mindrup !
Ihre Mail vom 22.04.2021 kann nicht unwidersprochen bleiben.
Es war nie unsere Absicht, das Grundstück von Ihnen zu kaufen, sondern gemeinsam mit Ihnen zu vermarkten. Unsere Schreiben vom 10.12.2018 / 10.01.2019 / 30.09.2019 belegen dieses. Wir haben für diese Korresponenz explizit die Briefform mit dem Zusatz “ persönlich/vertraulich “ und nicht den E-Mailverkehr gewählt, um Ihre privaten Aktivitäten von Ihrem Parteibüro fernzuhalten. Andere Anschriften von Ihnen hatten Sie uns nicht bekanntgegeben. Auch Sie haben sicherlich verfolgt, dass die Investigative Presse sehr an Abgeordneten – Nebentätigkeiten interessiert ist, und allein in den letzten Wochen mit erheblichen Konsequenzen für die Betroffenen zahlreiche Fälle aufgedeckt hat. Sogar Diskretion gegenüber Mitgliedern unseres Vereins haben wir Ihnen schriftlich zugesichert. Wir bitten, diese fairen Absichten zu würdigen.
Es gab jedoch keinerlei schriftliche, telefonische oder persönliche Reaktionen Ihrerseits auf o.g. Schreiben, auch nicht auf unsere Frage nach einem ungefähren Kaufpreis für die Grundstücksfläche. Insofern ist Ihr Vorwurf nicht haltbar, SIE hätten UNSER Angebot dazu erwartet; diese Vorgehensweise wäre auch kaufmännisch völlig branchenunüblich. Wir hatten bereits 3 Interessenten geworben, sowohl für eine Ferienhaus- als auch für eine private Wohnbebauung, konnten denen aber keinen auch nur annähernden Kaufpreis nennen, da Ihre diesbezüglichen Antworten ausblieben.
Unser letzter persönlicher Kontakt datiert vom 11.02.2019 anlässlich einer Besprechung im Rathaus zu Malchow. Sie schienen auf den von Mitgliedern unseres Vereins und von der Bürgermeisterin vorgetragenen Vorschlag eingehen zu wollen, die gesamte Grundstücksfläche auf 5 bis 7 Einheiten aufzuteilen und zur privaten oder gewerblichen Nutzung anzubieten. Die Kosten zur Nutzungsänderung auf “ gewerblich “ oder “ privat “ sollten auf die Käufer übertragen werden. In dem zu diesem Gespräch von Ihnen verfassten Protokoll war dann schon wieder von 10 Einheiten die Rede.
Ebenso diente die Beräumung der Schweinestallruinen dem Aufhübschen der Braut vor dem Verkauf, und nicht den von Ihnen erwähnten Schandfleck im Ort zu beseitigen. ( Sorry, uns wurde berichtet, dass solche Maßnahmen vom Land subventioniert werden / Beseitung von Altlasten wurden in MV mit bis zu 90% vom Land getragen ). Wir waren sehr verwundert, dass Sie anläßlich eines späteren gemeinsamen Treffens im Landratsamt ( Bauamt ) der Vorgabe von Frau Böck-Friese für eine kommerziell – touristische Bebauung unwidersprochen akzeptiert haben. Das läuft den Interessen der Landesregierung und der Veröffentlichung Ihres Parteifreundes Christian Pegel im Nordkurier “ Kampf gegen Ferien Apartments “ entgegen. In seinem Artikel vom 04.11.2020 wünscht er sich “ mehr Wohnraum für Einheimische, besonders in touristisch geprägten Regionen. Hier wird Wohnraum immer häufiger als Ferienwohnraum vermarktet !
Was jetzt geplant wird, entwickelt sich möglicherweise zu einem viel großflächigeren Schandfleck. Wie bringen Sie Ihr Unternehmertum mit Ihren politischen Bemühungen um “ Mietendeckel „sowie „soziales und genossenschaftliches Bauen “ in Berlin in Einklang ? Wie sieht der Diplom Biologe Mindrup den Landschaftsverbrauch, den Einsatz drastisch knapper werdender Ressourcen wie Bauholz, Beton, Bausand und Wohninventar für Häuser, die nur wenige Monate im Jahr genutzt werden ? Wie will man eine größere Zahl von Feriengästen von der streng geschützten Uferregion zum Fleesensee außerhalb der genehmigten kleinen Badestelle fernhalten ? Oder wird auch hier die hohe Politik wieder eine großzügige Sonderregelungen erfinden ? Die hier brütende Rohrdommel war wahrscheinlich schon in der Bauphase verschwunden und die Dachsbauten plattgefahren worden sein. Ohnehin ist die von Ihnen im Juni 2006 erstellte Kartierung für Biotope und FFH-Lebensräume zu aktualisieren sowie die Auswirkungen auf Fauna, Flora und Mensch neu zu bewerten.
Unsere schmale Dorfstraße “ Am Park “ wird durch zusätzlichen Verkehr zu einem noch hinderlicheren Nadelöhr werden. Bisher genehmigen wir uns im Begegnungsverkehr zweier Fahrzeuge gut-nachbarschaftliches Ausweichen auf unsere Grundstückseinfahrten.
Wir bitten Sie, sich für eine sehr mäßige, dem Dorfcharakter angemessene Bebauung bei den neuen Besitzern stark zu machen. Ihr Name wird hier und den ca. 220 Mitgliedern unseres Vereins noch lange Zeit mit diesem ungeliebten Bauprojekt in Verbindung bleiben.Mit freundlichen Grüßen,
ITG Nossentin/Silz !